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Sechs Meerestierarten, die Sie in der Bretagne beobachten können

In ihrem natürlichen Lebensraum und mit angemessenem Verhalten

Die Küsten, Buchten und Archipele der Bretagne sind die Heimat vieler Säugetiere und Seevögel. Einige, darunter der Große Tümmler, leben dort das ganze Jahr über. Andere, wie der Basstölpel, legen hier einen Zwischenstopp ein. Hier sind sechs Arten, denen Sie sich vorsichtig nähern können, um bewegende Begegnungen zu erleben!

Auf einen Blick

1. Der Große Tümmler, wohlbekannt, aber wild

Eine Flosse, dann zwei, dann drei! Was für eine Freude, wenn die Großen Tümmler durch die Gewässer der Bretagne schießen! Obwohl er bis zu 100 km pro Tag zurücklegen kann, ist dieser graue Vertreter der Familie der Wale und Delfine von Natur aus sesshaft. In der Bucht des Mont-Saint-Michel leben etwa 400 Tiere, die größte Population Europas. Zwei Gruppen haben ihre Heimat in der Iroise-See, rund um die Inseln Molène und Sein. Wir kennen ihn als verspielt, aber der Große Tümmler bleibt ein Wildtier, das seine Launen hat. Ein Knall mit dem Schwanz? Das ist ein Zeichen von Wut. Bei einem Bootsausflug warten Sie, bis er sich Ihnen von selbst nähert. Sie können auch auf Gemeine Delfine oder Rundkopfdelfine, Schweinswale oder, seltener, Grindwale, Pottwale und Schwertwale treffen.

 

2. Der Riesenhai, groß und stark, aber empfindlich

Ihre beste Chance, dem Riesenhai zu begegnen? Im Frühjahr oder Sommer, wenn er ruhig an der Oberfläche schwimmt, nahe der Küste des Morbihan zwischen Groix und Ploemeur oder Houat und Quiberon. Man kann ihm auch in der Nähe der Glénan-Inseln oder in der Iroise-See begegnen. Um ihn zu finden, folgen Sie den „Gezeitenlinien“. Hier jagt der Riesenhai Plankton, worauf er ganz wild ist. Dieser durch seine Größe beeindruckende Hai ist einer der harmlosesten und vor allem am empfindlichsten. Die Art ist stark gefährdet. Genauso wie der Heringshai, der in die nördliche Bretagne, vor die Küste von Trégor und rund um Bréhat, zurückgekehrt ist. Seine Besonderheit: ein weißer Fleck auf seiner abgerundeten Rückenflosse.

APECS (FR)


3. Die Kegelrobbe, in ihrem Element in den Gewässern der Iroise-See

Mit dunklem Fell handelt es sich um ein Männchen, mit hellem, geflecktem um ein Weibchen. Die Kegelrobbe fühlt sich wohl in den Gewässern des Meeresschutzgebiets Iroise-See, wo die größte Kolonie Frankreichs lebt. Der Bestand ist im Winter, während des Haarwechsels, am größten. Man kann sie jedoch das ganze Jahr über beobachten. Vor allem, wenn sie sich auf den Felsinselchen rund um Sein, Moléne oder die Küste der Pointe de Penmarc’h ausruhen. Ihre Lieblingsposition? Die „Banane“, Kopf und Schwanz in die Höhe. Einige Exemplare sind auch im Archipel der Sept-Îles und in der Bucht von Morlaix vertreten. Bei einem Ausflug mit Schwimmflossen von Plougasnou aus können Sie sich ihnen nähern. Magisch! Aber verwechseln Sie sie nicht mit dem Seehund, der kleiner und sichtbarer in der Bucht des Mont-Saint-Michel zu finden ist.

4. Der Papageitaucher, der schutzbedürftige „Papagei der Meere“

Sein großer bunter Schnabel hat ihm den Beinamen „Papagei der Meere“ eingebracht. Der Papageitaucher ist ein „Überlebender“. Jagd, Ölkatastrophen und Klimaerwärmung haben wesentlich zur Dezimierung der Art beigetragen. Heute bevölkern nur noch 150 bis 200 Paare die letzte in der Bretagne (und in Frankreich!) sichtbare Kolonie im Naturschutzgebiet Sept-Îles. Dieser Seevogel, das Symboltier des französischen Vogelschutzbunds, kehrt jedes Jahr von Mitte März bis Mitte Juli hierher zurück, um sich fortzupflanzen und sein einziges Junges aufzuziehen. Verpassen Sie diese Gelegenheit nicht! Sie können ihn beim Flug mit dem Schnabel voller Jungfische für sein Küken beobachten. An Land sind sein ungeschickter Gang und seine Mimik einfach hinreißend!

5. Der Tordalk, der seltenste und am meisten gefährdete Seevogel Frankreichs

Können Pinguine schwimmen? Der einem Pinguin ähnliche Tordalk auf jeden Fall — und sehr gut! Das furchtsame Tier macht sich schnell aus dem Staub, wenn man ihm zu nahe kommt. Gut genährt, mit gekrümmtem Schnabel und schwarzweißem Gefieder, nistet dieser Seevogel, der seltenste und am meisten gefährdete Frankreichs, von Februar bis Juli an den Küsten der Bretagne, vor allem im Archipel der Sept-Îles und in der Bucht von Douarnenez, geschützt vor Stürmen. Auf dem Wasser schwimmt der Tordalk wie ein Korken. Das beste Mittel, um ihn zu beobachten, ist das Boot. Aber er zeigt sich auch in Häfen wie dem von Le Conquet. Der gesellige Vogel liebt die Gesellschaft der Trottellumme, der er aus der Ferne wie ein Ei dem anderen gleicht. Verwechseln Sie sie nicht!


6. Der Basstölpel, Star des Archipels der Sept-Îles

Der Basstölpel ist ein Vogel, dessen Laute ebenso auffällig sind wie sein Gefieder! Ein länglicher, schlanker weißer Körper, ein gelbbräunlicher Kopf, ein blauer Schnabel — der Basstölpel ist ebenso schön wie laut. Überzeugen sie sich selbst bei einem Bootsausflug in das Naturschutzgebiet Sept-Îles. Hier, genauer gesagt auf Rouzic, befindet sich die einzige Brutkolonie Frankreichs dieses Riesen der Meere (Flügelspannweite 1,70 cm). Von Ende Januar bis September werden hier, nachdem sie den Winter über das Meer gezogen sind, über 11500 Paare vorübergehend sesshaft. Wenn er sich keine Schnabelgefechte mit seinen Artgenossen an Land liefert, fischt der Basstölpel — In „Concorde“-Position, die Flügel nach hinten geklappt, um besser kopfüber ins Wasser tauchen zu können. Eindrucksvoll!

Wale und Delfine beobachten auf umweltfreundliche Weise

Meeressäuger reagieren sehr empfindlich auf Störungen, insbesondere Mütter mit Jungtieren. Wählen Sie bei der Auswahl Ihrer Ausflüge Anbieter zur Beobachtung von Meeressäugern, die einfache Regeln (Geschwindigkeit, Richtung, Kurs sowie eine Entfernung von mindestens 100 Metern zwischen Boot und Tier) beachten, um die Ruhe und die Erhaltung der Gesundheit der Tiere zu schützen.

Verhalten Sie sich Ihrerseits verantwortungsbewusst bei der Annäherung an Meeressäuger:

  • Falls sich die Tiere von selbst nähern, versuchen Sie nicht, sie direkt oder mithilfe eines Instruments zu berühren, sie zu füttern oder mit ihnen zu schwimmen; es handelt sich um empfindliche und für den Menschen gefährliche Tiere;
  • Genießen Sie Ihre Beobachtungen leise, vermeiden Sie es, zu rufen oder mit Gegenständen an Bord der Boote Lärm zu machen.

Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, können Sie die Tiere unter optimalen Bedingungen beobachten.

Ihre Beobachtungen sind wertvoll: Wenn Sie mit einem eigenen Boot in der Bretagne segeln, vergessen Sie nicht, Ihre Beobachtungen auf der Plattform von Obsenmer (EN) zu melden.

Sie ermöglichen es Wissenschaftlern, ihr Wissen zu vervollständigen und so Arten besser zu schützen.

 

Siehe die Natura 2000-Charta der bewährten Verfahren (FR)

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Offizielle Website des Tourismusverbands der Bretagne
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