Pointe de PlouhaPointe de Plouha
©Pointe de Plouha|Anita Brechbühl
Roadtrip: 6-tägige Rundreise durch den Nordwesten der Bretagnevon Travelita
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Roadtrip: 6-tägige Rundreise durch den Nordwesten der Bretagne

Anita vom Schweizer Reiseblog travelita.ch konnte den Norden der Bretagne im Frühling entdecken. Die ideale Jahreszeit für alle, die Naturerlebnisse mit genussvollen Momenten verbinden möchten. Von Rennes über die Buchten von Paimpol und Morlaix bis nach Josselin entdeckte sie eine facettenreiche Küste, charaktervolle Kleinstädte und eine Gourmetgastronomie.

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1 Woche

Auf einen Blick

Mit dem Zug nach Rennes und von dort mit dem Mietwagen weiter an die Nordwestküste; diese 6-tägige Rundreise ist so konzipiert, dass sie nebst einigen regionalen Wahrzeichen wie der eindrucksvollen Rosa Granitküste auch mit versteckten Schätzen im Landesinneren aufwartet.

Die Reise startet mit einem Abstecher an die Bucht von Saint-Brieux mit ihren eindrucksvollen Steilküsten – danach steht die Kleinstadt Guingamp auf dem Sightseeing-Programm, die mit zahlreichen kulturellen Highlights aufwartet. Anschliessend geht’s retour an die Küste mit Stopps am Bilderbuchstrand von Locquirec sowie rund um die bemerkenswert vielfältige Bucht von Morlaix. Das letzte Drittel der Rundreise führt über die sogenannte «grüne Mitte» mit einem Besuch der am Fluss Oust gelegenen historischen Kleinstadt Josselin retour nach Rennes.

Ankunft in Rennes

Die Anreise mit dem Zug führt uns aus der Schweiz in knapp acht Stunden via Paris nach Rennes. Die bretonische Hauptstadt erreichen wir am frühen Abend und nutzen die verbleibenden Stunden für einen gemütlichen Bummel durch die historische Innenstadt.

Als Erstes Durchschreiten wir die mächtigen Pforten der «Portes Mordelaises». Das einstige Stadttor ist ein Bestandteil der mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert. Direkt dahinter erblicken wir bereits die ersten der für Rennes typischen, reich verzierten Fachwerkgebäude. Die verwinkelten Gassen mit den teils windschief stehenden Fachwerkhäusern stehen in direkter Nachbarschaft mit repräsentativ Strassenzügen im Stil des Klassizismus.

Restaurant-Tipps für Rennes:  

Eine besonders raffinierte Küche wird im mit einem Michelin Stern ausgezeichneten Restaurant Racines aufgetischt: und das beste: man kann dem Team unter der Leitung von Küchenchefin Virginie Giboire Wert in der offenen Küche bei der Zubereitung der frischen, saisonalen Gerichte zuschauen.

Von Rennes an die Bucht von Saint-Brieuc

Unseren ersten vollen Tag in der Bretagne starten wir mit einem Morgenspaziergang durch die kopfsteingepflasterten Gassen rund um die Kathedrale – ein weiteres Wahrzeichen der Stadt.

Unser Tagesziel Paimpol an der Bucht von Saint-Brieuc liegt rund 150 Kilometer nordwestlich von Rennes. Die Fahrt dorthin kombinieren mit einem Abstecher auf die «Route des Falaises». Die 14 Kilometer Panoramastrecke führt von Saint-Quay-Portrieux aus bestens ausgeschildert den Steilküsten entlang bis nach Paimpol. Besonders eindrückliche Tiefblicke bietet die Pointe de Plouha. 104 Meter stürzen hier die Klippen in die Tiefe – damit ist dies der höchste Punkt der Route des Falaises.Am Nachmittag erkunden wir die direkt am Meer gelegene Abtei Beauport und lassen den Tag in der beschaulichen Hafenstadt Paimpol ausklingen.

Restaurant-Tipps für Rennes:  

In Paimpol säumt sich rund ums Hafenbecken ein Restaurant ans Andere. In den meisten finden sich unter anderem fangfrische Fischgerichte und je nach Saison auch Krustentiere auf der Karte.

Die im Jahr 1202 gegründete Klosteranlage Abtei de Beauport liegt eingebettet in eine wunderschöne Gartenanlage direkt an der Küste. Zudem werden die Gewölbe des einstigen Klosters auch für Kunstausstellungen genutzt.

Kunst und Kultur in Guingamp

Der dritte Tag der Rundreise bringt uns in die 30 Kilometer weiter landeinwärts gelegene Kleinstadt Guingamp. Auf dem Weg dorthin lohnt sich ein Zwischenstopp im Château de la Roche-Jagu. Das von weitläufigen Gartenanlagen umgeben Schloss thront hoch über der Flussmündung des Trieux und bietet eine grandiose Aussicht. Ein weiterer sehenswerter Ort auf der Strecke zwischen Paimpol und Guingamp ist das am Flussufer des Trieux gelegene Dorf Pontrieux.

Gegen den Mittag erreichen wir Guingamp. Eine von insgesamt 22 sogenannt «charaktervolle Orte der Bretagne» – allesamt Ortschaften, die über eine gut erhaltene Altstadt und ein reiches kulturelles Erbe verfügen. Und in der Tat: In Guingamp gibt es allerhand zu entdecken. Wir besuchen das Kunstzentrum GwinZegal, flanieren über die lauschig gelegenen Passerelle sur le Trieux und bewundern die Bauten links und rechts der Rue Notre Dame.

Zum Abendessen unbedingt einen Tisch in der Crêperie Saint-Yves reservieren. Hier werden traditionell zubereitete Galette Bretonne serviert, die köstlich schmecken. Ein unkompliziertes, schnelles Mittagessen in einem lässigen Ambiente gibt es im Sidonie et Compagnie – Restaurant.

Industriegeschichte und malerische Küstenabschnitte

Am nächsten Morgen besuchen wir zuerst das «vallée des papeteries». Die einstige Papierfabrik ist heute eine kostenlos zugängliche, wunderschön in die Natur eingebettete und von Spazierwegen umgebene Kulturstätte.
Pünktlich zum Mittagessen erreichen wir die malerische Bucht von Saint-Guirec. Wir befinden uns nun an der berühmten Rosa-Granit-Küste – eine der eindrücklichsten Sehenswürdigkeiten der bretonischen Nordwestküste. Die den wilden Atlantikwellen ausgesetzten rosa Granitsteine lassen sich am besten auf dem Zöllnerpfad GR® 34. Der Fernwanderweg führt rings um die bretonische Küste.

Das direkt am Strand von Saint Guirec gelegenen Restaurant Le Coste Mor ist ein empfehlenswerter Mittagsstopp. Es lohnt sich, hier einen der Tische an der Fensterfront zu reservieren.

Die Highlights der Bucht von Morlaix

Nachdem wir am Vorabend den Tag am Bilderbuchstrand von Locquirec haben ausklingen lassen, erhalten wir an diesem Morgen eine spannende Naturführung rund um die nahgelegene Landspitze Pointe Primel. Wir erfahren, dass sich hier Besiedlungsspuren bis in die Jungsteinzeit zurückverfolgen lassen und lernen mehr über die lokale Flora und Fauna.

Am Nachmittag steht eines meiner Highlights dieser Bretagne-Reise auf dem Programm: die quirlige Stadt Morlaix. Doch zuvor schauen wir uns noch die jungsteinzeitliche Megalithanlage von Barnenez an. Sie gilt als eine der weltweit ältester Anlagen dieser Art. In Morlaix schlendern wir mit einer Stadtführerin unter dem imposanten Eisenbahnviadukt Richtung Innenstadt. Dort schauen wir in eines der für die Stadt typischen «Maison à Pondalez» hinein und halten nach Street-Art Ausschau.

Das Primel Café bei der Pointe Primel ist ein gut gehüteter Tipp. Mitte April hätte man spontan noch ein Plätzchen gekriegt – wer auf Nummer sicher gehen möchte, der reserviert besser im Vorfeld telefonisch einen Tisch. Die Spezialität des Hauses: fangfrischen Fisch.

In der Chocolaterie Grain de Sail am Stadtrand von Morlaix besteht die Gelegenheit, an einem einstündigen Schokoladen-Workshop teilzunehmen. Eine lässige Aktivität bei der man auch mehr über die spannende Philosophie des Unternehmens erfährt.

Von der Küste in die Grüne Mitte der Bretagne

Unser Tag startet mit einem herrlichen Blick auf die Bucht von Morlaix. Wir befinden uns 20 Fahrminuten von Morlaix entfernt im beliebten Ferienort Carantec. Als Erstes ist ein Ausflug auf die direkt vor Carantec liegenden île Callot vorgesehen. Diese lässt sich – je nach Gezeitenverlauf zu Fuss über eine Strasse vom Festland aus erreichen. Wir wandern über schön angelegte Wege bis zum nördlichsten Panoramapunkt der Insel atmen nochmals einmal tief den Meeresduft ein.

Nun geht es für ins Landesinnere in die einstige Residenzstadt der Herzöge von Rohan – Josselin. Wir nutzen die Gelegenheit, um unterwegs an einer geführten Tour im «Tal der Heiligen» teilzunehmen. Ein Jahrhundertprojekt mit dem Ziel, 1’000 Statuen, die den Heiligen der bretonischen Geschichte und Kultur gewidmet sind, zu errichten. Aktuell können bereits über 50 monumentale aus bretonischen Granitblöcken errichtete Statuen bestaunt werden.

Die Residenzstadt Josselin

Wie Guingamp zählt auch Josselin zu den kleinen charaktervollen Städten der Bretagne. Die Kleinstadt hat uns mit ihrem Charme sofort verzaubert. Und so nutzen wir die verbleibende Zeit bis zur Rückfahrt nach Rennes, um die Altstadtgassen zwischen der Basilique Notre Dame du Roncier und dem am Flussufer gelegene Quartier Sainte-Croix zu erkunden. Dabei lassen wir uns auch einen Blick ins Schloss Josselin nicht entgehen. Der auf den Überresten einer mittelalterlichen Festung errichtete imposante Bau gilt als «Juwel» der bretonischen Renaissance. Die Räume im Erdgeschoss wie auch die weitläufige Parkanlage sind für Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Diese letzten Eindrücke verarbeiten wir auf der Rückfahrt nach Rennes. Au revoir Bretagne!

Mit dem le Paris-Brest by Christian le Squer punktet der Bahnhof Rennes mit einem hervorragenden Restaurant, in dem sich die Wartezeit auf den Zug hervorragend überbrücken lässt.

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  • Die unglaublich facettenreiche Küste – von Steilküsten bis zu weitläufigen Sandstränden hat die bretonische Nordwestküste für jeden Geschmack den passenden Strandabschnitt auf Lager. Unser Favorit: der grosse Strand von Locquirec
    Die lebhaften charaktervollen Orte, die abseits ausgetretener Pfade mit einer spannenden Kunst- und Kulturszene aufwarten und einem auch am Alltagsleben teilhaben lassen.

Hoteltipps in der Nordküste der Bretagne

Ein absoluter Geheimtipp in der Bucht von Saint-Brieuc ist die zur Abtei von Beauport gehörende Ferienwohnung Gîte du Moulin. Sie liegt direkt am Meer und bietet eine unglaublich charmante Basis, um die Routes des Falaises zu erkunden.

Für einen Zwischenstopp in Guingamp empfehlen wir das in der Altstadt gelegene Boutique-Hotel La Demeure. Um die eindrucksvollen Sandstrände vom Badeort Locquirec auszukundschaften oder einen Ausflug an die Rosa Granitküste zu unternehmen, schläft man am besten im Maison d’hôtes L’Ardoisière. Dabei unbedingt das Abendessen-Angebot nutzen !

Gourmets sollten sich das Hôtel du Carantec in Carantec nicht entgehen lassen. Wer hier für eine Nacht eincheckt und nebst dem Zimmer auch einen Tisch im Gourmet-Restaurant reserviert, kommt in den Genuss von Meerblick und feinem Essen.

Eine tolle Inspirationsquelle für charmante kleine Gasthäuser bietet die Vereinigung «Charme Bretagne». Das mitten in Josselin gelegene Le 14 Saint Michel ist eines der Mitgliedshäuser und hat uns mit seinem stimmigen Einrichtungsstil verzaubert.

Travelita

Seit über zehn Jahren betreibt Anita Brechbühl zusammen mit ihrem Blogpartner Nicolas Glauser den Schweizer Reiseblog travelita.ch. Mit ihren Reisegeschichten motiviert sie selbst Stubenhocker, das Sofa gegen Trekkingschuhe auszutauschen. Immer mit dabei ist die Kamera, um die schönsten Momente für ihre Blogleserinnen und Blogleser festzuhalten.

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